Ein wesentlicher Aspekt für eine sichere und harmonische Mensch-Hund-Beziehung ist das Training des Hundes, insbesondere das Erlernen grundlegender Hundekommandos. Das Training dient zunächst der Sicherheit, indem es dem Hund beibringt, in potenziell gefährlichen Situationen zu gehorchen und Anweisungen zu befolgen, die sowohl ihm als auch anderen Schutz bieten. Zusätzlich wird durch das Erlernen von Kommandos die Kommunikation zwischen Hund und Halter gestärkt.
Des Weiteren trägt das Training zur Entwicklung angemessenen sozialen Verhaltens bei. Ein gut trainierter Hund kann sich besser mit anderen Hunden und Menschen interagieren und lernt, wie er sich in verschiedenen sozialen Situationen verhalten soll. Darüber hinaus hilft das Training Hunden, Stress abzubauen, da sie lernen, mit unterschiedlichen Umgebungen und Reizen umzugehen. Dies trägt dazu bei, Angstzustände zu reduzieren und unerwünschtes Verhalten zu minimieren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Stärkung der Bindung zwischen Hund und Halter. Durch gemeinsames Training und Zusammenarbeit entwickeln beide eine engere Beziehung und ein tieferes Verständnis füreinander. Das Training bietet auch geistige Stimulation für Hunde, indem es ihnen neue Aufgaben und Herausforderungen bietet. Dies fördert ihre mentale Entwicklung und hält sie geistig aktiv und gesund.

Die sechs wichtigsten Hundekommandos zum Gassigehen
„Nein“
Das grundlegendste Hundekommando, mit dem das Training beginnen sollte, ist „Nein“. Es bedeutet, dass der Hund eine bestimmte Handlung beenden muss. Dieses Kommando sollte in Situationen verwendet werden, in denen der Hund unerwünschtes Verhalten zeigt, wie z.B. das Knabbern an Möbeln, das Ziehen an der Leine. „Nein“ kann sogar lebensrettend sein, wenn der Hund sich in gefährlichen Situationen befindet, wie z.B. wenn er auf eine stark befahrene Straße zuläuft oder versucht, giftige Substanzen zu fressen.
Loben Sie den Hund jedes Mal, wenn er ein unerwünschtes Verhalten unterlässt, nachdem Sie das Wort „Nein“ verwendet haben. Positive Verstärkung kann in Form von Leckerlis, Lob oder Spielzeug erfolgen und hilft dem Hund, das gewünschte Verhalten zu lernen.
„Hier“ oder „Komm“
Ein verlässlicher Rückruf ist eine grundlegende Fähigkeit, die Ihr Hund meistern sollte. Es gewährleistet die Sicherheit von Hund, Mensch und Umgebung und ermöglicht gleichzeitig die Freiheit, ohne Leine zu laufen.
Beginnen Sie das Training Ihres Hundes mit diesem Kommando in einer ruhigen und vertrauten Umgebung, frei von Ablenkungen und Gefahren. Locken Sie den Hund mit Leckerlis oder seinem Lieblingsspielzeug und rufen Sie dabei das Wort „Hier“ oder „Komm“ (verwenden Sie immer nur eines von beiden). Wenn der Hund zu Ihnen kommt, belohnen Sie ihn sofort. Wiederholen Sie diesen Vorgang regelmäßig und erhöhen Sie allmählich die Entfernung und die Ablenkungen, um die Zuverlässigkeit des Hundekommandos zu verbessern.
Loben Sie Ihren Hund jedes Mal, wenn er zu Ihnen kommt (auch wenn Sie ihn nicht gerufen haben). Dies verstärkt das Verhalten des Hundes, sich freiwillig zu Ihnen zu bewegen, was insgesamt dazu beiträgt, dass er auf Ihr „Hier“ oder „Komm“-Kommando zuverlässig reagiert.
„Bei Fuß“ und „Bei mir“
Das Kommando „Bei Fuß“ bedeutet, dass der Hund dicht an Ihrer linken Seite gehen soll, ohne zu ziehen oder zurückzubleiben. Der Hund sollte mit seiner Schulter auf Höhe Ihres Beins bleiben, egal wie schnell oder langsam Sie gehen. Dieses Kommando ist besonders wichtig in Situationen, in denen Sie Ihren Hund unter strikter Kontrolle halten müssen, wie z.B. beim Überqueren einer Straße oder in Menschenmengen.

Das Hundekommando „Bei mir“ wird verwendet, um den Hund näher an Sie heranzurufen, aber ohne die strenge Positionierung von „Bei Fuß“. Es ist ein lockeres Kommando, das dem Hund signalisiert, in Ihrer Nähe zu bleiben, aber nicht unbedingt direkt an Ihrer Seite. Dieses Kommando ist nützlich in weniger formellen Situationen, z.B. beim Spazierengehen im Park, wo der Hund mehr Freiheit hat, sich zu bewegen, aber trotzdem in Ihrer Nähe bleiben soll.
Warum beide Kommandos wichtig sind
Beide Hundekommandos sind wichtig, weil sie Ihnen helfen, Ihren Hund in verschiedenen Situationen zu kontrollieren und zu manövrieren. „Bei Fuß“ gibt Ihnen die nötige Kontrolle in kritischen oder potenziell gefährlichen Situationen, während „Bei mir“ Ihnen erlaubt, eine entspanntere Kontrolle in sichereren Umgebungen zu behalten.
Training von „Bei Fuß“:
– Beginnen Sie in einer ruhigen Umgebung.
– Halten Sie Leckerlis oder ein Lieblingsspielzeug bereit.
– Starten Sie mit dem Hund an Ihrer linken Seite.
– Halten Sie ein Leckerli in der linken Hand auf Höhe der Hundeschnauze.
– Sagen Sie das Kommando „Bei Fuß“ und beginnen Sie zu gehen.
– Halten Sie das Leckerli nahe an Ihrem Bein, damit der Hund in der richtigen Position bleibt.
– Belohnen Sie den Hund, wenn er korrekt an Ihrer Seite bleibt.
– Üben Sie dies in kurzen, häufigen Sitzungen und erhöhen Sie allmählich die Dauer und die Ablenkungen.
„Warte“
Dieses Kommando fordert Ihren Hund auf, an Ort und Stelle zu bleiben, bis er weitere Anweisungen erhält. Im Gegensatz zum Kommando „Bleib“, das oft für längere Zeiträume und in stationären Positionen (wie Sitzen oder Liegen) verwendet wird, ist „Warte“ eher für kurzfristige Unterbrechungen gedacht. Es ist besonders nützlich, wenn Sie möchten, dass Ihr Hund kurz innehalten soll, z.B. vor dem Überqueren einer Straße oder beim Öffnen einer Tür.

Lassen Sie Ihren Hund an der Leine vor Ihnen laufen. Sagen Sie das Kommando „Warte“ in einem klaren, festen Ton und halten Sie die Leine leicht angespannt, um den Hund zu stoppen. Belohnen Sie den Hund sofort mit einem Leckerli, sobald er anhält und wartet. Erhöhen Sie schrittweise die Zeit, die der Hund warten muss, bevor er eine Belohnung erhält. Üben Sie das Kommando regelmäßig und in verschiedenen Situationen, wie z.B. beim Verlassen des Hauses, vor dem Überqueren der Straße oder beim Betreten neuer Umgebungen. Integrieren Sie das Hundekommando in den Alltag, indem Sie es bei alltäglichen Aktivitäten verwenden.
„Sitz“
Alles klar, oder? Der Hund setzt sich auf den Boden und bleibt in dieser Position, bis er eine weitere Anweisung erhält. Es ist eines der grundlegendsten und nützlichsten Kommandos, die ein Hund lernen kann. Es hilft, den Hund in einer kontrollierten Position zu halten und seine Aufmerksamkeit auf den Halter zu richten, um den Hund zu beruhigen und seine Aufmerksamkeit zu fokussieren.
Wie kann man es trainieren? Halten Sie ein Leckerli in der Hand und lassen Sie den Hund daran schnuppern. Bewegen Sie das Leckerli langsam über den Kopf des Hundes nach hinten. Der Hund wird Ihrer Hand mit seinem Blick folgen und dabei seinen Kopf nach oben strecken, wodurch er automatisch in die Sitzposition kommt. Sobald der Hund sich hinsetzt, sagen Sie deutlich „Sitz“. Loben Sie den Hund sofort und geben Sie ihm das Leckerli. Wiederholen Sie diesen Vorgang mehrmals täglich in kurzen Sitzungen. Üben Sie das Kommando in verschiedenen Umgebungen und mit unterschiedlichen Ablenkungen, um die Zuverlässigkeit zu verbessern.
„Stopp“
Mit diesem Befehl bringen Sie Ihren Hund dazu, sofort anzuhalten und stillzustehen. Es ist ein lebenswichtiges Kommando und es kann nützlich sein, um Ihren Hund davon abzuhalten, in Gefahr zu geraten:
- Beim Überqueren einer Straße: Ein sofortiger Halt kann verhindern, dass der Hund in den Verkehr läuft.
- Verfangen in der Leine: Wenn der Hund sich mit einem Fuß in der Leine verfangen hat.
- Zum Anleinen: Wenn der Hund nur ein paar Schritte vor Ihnen ist und Sie ihn anleinen möchten.
- In der Nähe eines aggressiven Tieres: Der Stopp-Befehl kann den Hund davon abhalten, sich einem gefährlichen Tier zu nähern.
Das Training des Kommandos „Stopp“ ist eine wertvolle Investition in die Sicherheit und Kontrolle Ihres Hundes. Beginnen Sie in einer ruhigen und vertrauten Umgebung. Halten Sie den Hund an der Leine und lassen Sie ihn neben sich gehen. Geben Sie das Kommando „Stopp“ in einem klaren und festen Ton, während Sie gleichzeitig stehen bleiben und die Leine leicht anziehen. Sobald der Hund anhält, loben Sie ihn sofort und geben Sie ihm ein Leckerli. Wiederholen Sie diesen Vorgang regelmäßig und variieren Sie die Geschwindigkeit und die Entfernung, aus der Sie das Kommando geben. Trainieren Sie das Kommando in unterschiedlichen Umgebungen.
Tipps: Verwenden Sie eine klare und einheitliche Körpersprache, wenn Sie die Hundekommandos geben, um Verwirrung zu vermeiden. Seien Sie geduldig und konsequent. Wiederholen Sie das Training regelmäßig, damit Ihr Hund die Kommandos sicher beherrscht. Vermeiden Sie es, die Kommandos zu überstrapazieren. Verwenden Sie es nur, wenn es wirklich notwendig ist, damit der Hund lernt, dass es wichtig ist, darauf zu achten.
Zusammenfassend erfordert das Training dieser grundlegenden Hundekommandos Geduld, Konsistenz und positive Verstärkung. Belohnen Sie Ihren Hund jedes Mal, wenn er das richtige Verhalten zeigt, und üben Sie regelmäßig. Mit einer soliden Grundausbildung wird Ihr Hund zu einem gut sozialisierten und angenehmen Begleiter in allen Lebenslagen.
Erfahren Sie mehr über die Denkweise von Hunden: